Mineralwasser - Still oder sprudelig?

Stilles Mineralwasser? Oder lieber eines mit Kohlensäure? Die einen schwören auf Sprudel, weil sie stilles Wasser langweilig finden. Die anderen halten dagegen, dass Kohlensäure Blähungen verursacht und stilles Wasser überhaupt bekömmlicher sei. Aber was stimmt?
Mediziner sind in einer Studie der Frage nach der besseren Flüssigkeitsversorgung nachgegangen, die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „The American Journal of Clinical Nutrition“ 2016 veröffentlicht. Verschiedene Getränke wurden miteinander verglichen. Das Ergebnis: Wasser mit Kohlensäure versorgt den menschlichen Körper mit Flüssigkeit ebenso gut wie stilles.
Viel Kohlensäure kann zwar den Transport des Getränks aus dem Magen in den Dünndarm und die Ausscheidung aus dem Körper beschleunigen, diese Wirkung ist jedoch nur minimal. Sprudelwasser wird dennoch immer weniger gekauft, weil es als das weniger gesunde Mineralwasser gilt.
Kohlensäure kann in der Tat durch ihre perlenden Bläschen bei empfindlichen Menschen Sodbrennen und Blähungen verursachen, vor allem dann, wenn ein großes Glas Sprudel in einem Zug getrunken wird. Allerdings sind das bereits die einzigen gesundheitlichen Nachteile von Mineralwasser mit Kohlensäure.
Im Gegenteil, das Sprudelwasser verbucht einige Pluspunkte für sich: So erfrischt es besser, weil die Kohlensäure das Wasser leicht säuert. Zusätzlich hat die Kohlensäure eine leicht keimhemmende Wirkung, wodurch sich die Haltbarkeit des Mineralwassers verlängert.
Apropos keimhemmende Wirkung: Hier fallen in den Untersuchungen der Stiftung Warentest stille Wasser häufiger negativ auf. So werden in dieser Wassersorte häufiger Keime festgestellt, die für Menschen mit Immunschwäche bedenklich sein können. Für Gesunde stellen diese Keime jedoch kein Risiko dar. Krankheitserreger wurden übrigens weder in stillem noch in kohlensäurehaltigem Wasser entdeckt.
Beide Wassersorten überzeugen hingegen mit Mineralstoffen. Kalzium, Magnesium und Natrium sind der Grund, warum so viele Menschen ihren Durst lieber mit Mineralwasser löschen als mit Leitungswasser. Ob still, medium oder classic – alle Mineralwässer enthalten die lebensnotwendigen Nährstoffe.
In welcher Menge hängt jedoch von der Herkunft des Wassers ab. Wenn mehrere Gesteinsschichten über der Quelle liegen, haben sich meist besonders viel Mineralstoffe im Wasser gelöst. Auskunft darüber gibt das Flaschenetikett: Ein hoher Gehalt an Mineralstoffen ist dann gegeben, wenn das Wasser beispielsweise mehr als 100 Milligramm Magnesium pro Liter aufweist, mehr als 250 Milligramm Kalzium oder mehr als 300 Milligramm Natrium.
gesund leben Tipp
Schlussendlich ist die Wahl zwischen stillem oder kohlesäurehaltigem Wasser reine Geschmackssache. Letzteres macht sich übrigens auch beim Kochen besonders nützlich: Sprudel macht Crêpes oder Pfannkuchen besonders zart und fluffig und gilt als natürlicher Ersatz für Backpulver. Und auch als Fettersatz zum Braten oder in Dressings macht es eine gute Figur.
Bildquelle peterschreiber.media/stock.adobe.com